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Wie funktioniert Ransomware? So infiziert Malware Ihre Systeme

December 09, 2024

Ransomware ist eine Form von Schadsoftware, die Ihre Dateien verschlüsselt und dann ein Lösegeld für deren Entschlüsselung verlangt. Verschiedene Arten von Ransomware werden ständig weiterentwickelt, was sie zu einer wachsenden Bedrohung für Organisationen macht. Von kleinen Unternehmen bis hin zu großen Organisationen und sogar persönlichen Daten von Einzelpersonen, nichts ist vor den verheerenden Folgen eines Ransomware-Angriffs sicher.

Wie funktioniert ein Ransomware-Angriff? In diesem Artikel gehen wir näher darauf ein, wie diese bösartige Software funktioniert, wie sie in Ihre Systeme eindringt, sensible Daten auf Festplatten und externen Speicherorten verschlüsselt und welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um Ihr Unternehmen zu schützen.

Was ist Ransomware?
Es gibt verschiedene Arten von Malware, und Ransomware ist eine davon. Es handelt sich um eine Malware, die Ihre sensiblen Daten verschlüsselt und sie unlesbar macht. Die Cyberkriminellen hinter dem Angriff verlangen dann ein Lösegeld im Austausch für die Entschlüsselung. Das Ziel ist einfach: Geld verdienen, indem Unternehmen und Einzelpersonen unter Druck gesetzt werden.

Grundprinzipien von Ransomware-Angriffen
Ransomware funktioniert, indem sie starke Verschlüsselungsalgorithmen verwendet, um Ihre Dateien zu verschlüsseln. Ohne den richtigen Schlüssel ist es unmöglich, diese Dateien wieder zu öffnen. Es gibt zwei Hauptarten von Ransomware:

  • Krypto-Ransomware: Diese Art verschlüsselt die Dateien auf Ihrem System und macht sie unbrauchbar.
  • Locker-Ransomware: Diese blockiert den Zugriff auf Ihr gesamtes System, sodass Sie keine Funktionen mehr nutzen können.

Schritte einer Ransomware-Infektion
Ransomware funktioniert in mehreren Schritten:

  1. Infektion und anfänglicher Zugriff: Ransomware kann auf verschiedene Weise in Ihr System eindringen, beispielsweise durch Phishing-E-Mails, infizierte Websites oder Schwachstellen in der Software.
  2. Verschlüsselung von Dateien: Sobald die Ransomware Zugriff auf Ihr System hat, beginnt sie mit dem Scannen und Verschlüsseln Ihrer Dateien.
  3. Lösegeldforderungen: Nach Abschluss des Verschlüsselungsprozesses erscheint in der Regel eine Nachricht auf Ihrem Bildschirm, in der ein Lösegeld gefordert wird.
  4. Zahlung und (manchmal) Entschlüsselung: Wenn Sie sich entscheiden zu zahlen, werden Sie angewiesen, Kryptowährungen oder eine andere Zahlungsmethode zu verwenden. Nach Zahlungseingang wird (theoretisch) der Entschlüsselungsschlüssel bereitgestellt.

Infiltrationsmethoden

  • Phishing-E-Mails: Eine häufige Taktik, bei der Cyberkriminelle E-Mails versenden, die von einem vertrauenswürdigen Absender zu stammen scheinen, um Sie dazu zu verleiten, auf einen Link zu klicken oder einen Anhang zu öffnen.
  • Bösartige Anhänge und Links: Diese Anhänge können verschiedene Dateitypen wie Dokumente, Bilder oder Archive enthalten, die in Wirklichkeit Malware enthalten.
  • Exploit-Kits auf Websites: Diese Kits scannen Ihr System nach Schwachstellen und nutzen diese aus, um Malware zu installieren.
  • Drive-by-Downloads: Dies geschieht, wenn Sie eine infizierte Website besuchen und die Malware automatisch auf Ihr System heruntergeladen wird.
  • Infiltration über das Remote Desktop Protocol (RDP): Cyberkriminelle können über eine offene RDP-Schnittstelle auf Ihr System zugreifen.

Verschlüsselungsprozess von Dateien
Ransomware verwendet starke Verschlüsselungsalgorithmen, um Ihre Dateien unlesbar zu machen. Es gibt zwei Hauptarten der Verschlüsselung:

  • Symmetrische Verschlüsselung: Derselbe Schlüssel wird sowohl zum Verschlüsseln als auch zum Entschlüsseln verwendet. Diese Methode ist schnell, aber weniger sicher, da der Schlüssel leicht abgefangen werden kann.
  • Asymmetrische Verschlüsselung: Zwei verschiedene Schlüssel werden verwendet: ein öffentlicher Schlüssel zum Verschlüsseln und ein privater Schlüssel zum Entschlüsseln. Diese Methode ist sicherer, aber auch langsamer.

Ransomware generiert normalerweise einen eindeutigen Schlüssel für jede infizierte Maschine, der verwendet wird, um alle Dateien auf dem System zu verschlüsseln. Der Verschlüsselungsprozess kann je nach Datenmenge und Geschwindigkeit des Systems von einigen Minuten bis zu mehreren Stunden dauern.

Ransomware-Wiederherstellung: Ist Lösegeld die Lösung?
Als Ransomware-Wiederherstellungsstrategie fordern Cyberkriminelle oft Lösegeld in Form von Kryptowährungen wie Bitcoin, da diese Transaktionen schwer nachzuverfolgen sind.

Das Bezahlen des Lösegeldes wird dringend abgeraten, da es keine Garantie gibt, dass Sie den Entschlüsselungsschlüssel erhalten. Darüber hinaus ermutigen Sie durch die Zahlung die Cyberkriminellen, weitere Angriffe durchzuführen.

Verbreitungsmethoden von Ransomware
Neben den bereits erwähnten Methoden (Phishing, Exploit-Kits usw.) werden ständig neue Möglichkeiten entwickelt, Ransomware zu verbreiten. Einige Beispiele sind:

  • Über E-Mails und Phishing-Kampagnen: Cyberkriminelle erstellen immer ausgefeiltere Phishing-E-Mails, um Menschen zu täuschen.
  • Infektion über infizierte Websites: Durch das Ausnutzen von Schwachstellen in Websites können Cyberkriminelle Malware auf den Computern der Besucher installieren.
  • Verwendung von Netzwerken und unsicheren Verbindungen: Ransomware kann sich über Netzwerke verbreiten, z. B. durch die Ausnutzung von SMB-Protokollen.

Folgen eines Ransomware-Angriffs
Organisationen, die Opfer von Ransomware werden, können erhebliche Folgen erleben, wie:

  • Finanzielle Schäden: Neben dem Verlust durch die Zahlung des Lösegelds können Unternehmen auch mit Produktivitätsverlusten, Reputationsschäden und Rechtskosten konfrontiert werden.
  • Verlust wichtiger Daten: Selbst wenn das Lösegeld bezahlt wird, gibt es keine Garantie, dass Sie alle verschlüsselten Dateien wiederherstellen können.
  • Betriebsstillstand: Ein Ransomware-Angriff kann ein Unternehmen vollständig lahmlegen.
  • Rechtliche und Reputationsprobleme: Unternehmen können mit Geldstrafen und Klagen konfrontiert werden, und Kunden können das Vertrauen in das Unternehmen verlieren.

Neueste Ransomware-Varianten und Methoden
Ransomware entwickelt sich ständig weiter, wobei Cyberkriminelle immer ausgefeiltere Techniken entwickeln. Einige der neuesten Trends sind:

  • Doppelte Erpressung: Neben der Verschlüsselung von Dateien drohen Cyberkriminelle auch damit, gestohlene Daten zu veröffentlichen, wenn das Lösegeld nicht bezahlt wird.
  • Ransomware-as-a-Service (RaaS): Cyberkriminelle bieten Ransomware als Dienstleistung an, sodass auch weniger technisch versierte Personen Ransomware-Angriffe durchführen können.
  • Werkzeuge für die seitliche Bewegung: Ransomware breitet sich dank spezieller Werkzeuge, die für die seitliche Bewegung in Netzwerken entwickelt wurden, immer schneller aus.

Einige bekannte Ransomware-Varianten sind Ryuk, REvil und Maze. Diese Varianten haben Unternehmen weltweit betroffen und Schäden in Millionenhöhe verursacht.

Entwicklung und Verbreitung
Ransomware-Banden sind oft gut organisiert und arbeiten im Darknet zusammen. Sie teilen Informationen, Werkzeuge und Fachwissen, um ihre Angriffe zu verbessern. Ransomware-as-a-Service hat die Schwelle für die Durchführung von Ransomware-Angriffen gesenkt, was zu einer Zunahme der Angriffe geführt hat.

Ransomware in den Griff bekommen
Ransomware bleibt eine ernste Bedrohung für Unternehmen und Einzelpersonen. Durch die richtigen Präventivmaßnahmen, wie das Erstellen von Backups, und durch Vorbereitung auf einen möglichen Angriff können Sie die Auswirkungen von Ransomware minimieren. Es ist wichtig, über die neuesten Entwicklungen im Bereich IT-Sicherheit auf dem Laufenden zu bleiben und proaktiv daran zu arbeiten, Ihre Daten zu schützen.

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